30. August 2019

Robert Halver

Robert Halver,
Leiter Kapitalmarktanalyse,
Baader Bank

Wirtschaftlich geht es abwärts und Schuld daran ist nur die Politik

Handelskriegsseitig ist die Weltkonjunktur bereits eingetrübt. Für weitere Ernüchterung sorgt die zerrissene politische Großwetterlage, die auf die Investitionsbereitschaft von Unternehmen wie Streusalz auf Eis wirkt. Naturgemäß ist Export-Deutschland betroffen. Den negativen Rückkopplungseffekten kann sich mittlerweile auch die bislang robuste Binnenwirtschaft nicht mehr entziehen. Deutschland ist auf dem Weg in die Rezession. Obwohl finanzpolitisch durchaus in der Lage, hat Berlin leider noch keine wirklich vorbeugenden Maßnahmen ergriffen.

Wo ist der konjunkturelle Silberstreif am Horizont?

In den letzten 12 Monaten hat der ifo Geschäftsklimaindex 11 Mal nachgegeben. In Deutschland riecht es nach Rezession. Der weiter tobende US-chinesische Handelskrieg und ein immer wahrscheinlicher werdender No Deal-Brexit nehmen deutschen Unternehmen viel Planungssicherheit. Die ifo Geschäftserwartungen fallen im August so pessimistisch aus wie zuletzt im Krisenjahr 2009.

Grafik der Woche

Gemäß ifo Konjunkturmatrix, die Geschäftslage und -erwartungen zueinander in Beziehung setzt, befindet sich die deutsche Wirtschaft in der Konjunkturphase „Abschwung“ und bewegt sich in Trippelschritten Richtung Rezession. Tatsächlich sind Gewinnwarnungen, hohe Lagerbestände und ein geschrumpfter Auftragsbestand, vermehrte Kurzarbeit, aber auch erste Entlassungen Vorboten der Schrumpfung.

Im Verarbeitenden Gewerbe als Kernbranche der deutschen Wirtschaft ist das Stimmungstief besonders markant. Der Industrie-Abschwung zieht jetzt auch die deutsche Binnenwirtschaft in Mitleidenschaft. So sind im Handel die Aussichten sogar noch trüber als in der Industrie. Im Dienstleistungssektor wächst der Zukunftspessimismus rasant und selbst im robusten Baugewerbe zeigen sich erste Sorgenfalten.

Zwar wirken die chinesischen Konjunkturprogramme stabilisierend auf Erwartungen deutscher Unternehmen. Insbesondere die kürzlich beschlossene Ankurbelung der heimischen Autokonjunktur erfreut deutsche Autobauer. Die dauerhafte Befriedung des Handelskonflikts bleibt aber Hauptbedingung für eine nachhaltige Stimmungsverbesserung der deutschen Wirtschaft.  

Deutsche Wirtschaftspolitik, bitte aufwachen

Die bereits seit Sommer 2017 schleichend abnehmende Industrieaktivität wurde nicht als Signal verstanden, mit Wirtschaftsreformen Vorsorge für schlechte Zeiten zu treffen. Stattdessen hielt und hält man ohne jeden wirtschaftlichen Nährwert an der „schwarzen Null“ fest.

Je schwächer die Binnenwirtschaft wird, desto dringender wird ein durchgreifendes Fiskalpaket. Mit Kleckern, mit Symbolpolitik ist es nicht getan. Mit Blick auf die immer konkurrenzfähigere Industriewelt geht es um Klotzen, um maximale Runderneuerung, teilweise auch um Kernsanierung. Wenn der Mittelstand laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die „Geheimwaffe Deutschlands“ ist, sollte man an wirtschaftspolitischer Munition nicht sparen. Berlin sollte sich an Goethes Faust halten: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!“

Zur weiteren Wettbewerbsstärkung müssen die strukturellen Defizite beseitigt werden. Mit einem Haushaltsüberschuss von 45,3 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2019 steht die Anschubfinanzierung bereit. Vor allem aber bietet das anhaltend negative Zinsumfeld hervorragende Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen, die die Infrastrukturlücke schließen. In China und Amerika werden Modernisierung, Digitalisierung und Deregulierung längst beherzt mit Schulden umgesetzt. Und sie haben gegenüber Deutschland noch den Nachteil, dass die Kreditzinsen positiv sind.

Politik ist nicht nur dafür verantwortlich, was sie tut, sondern auch für das, was sie versäumt

Und statt einseitig „nationale Champions“ zu fördern, müssen dringend die Rahmenbedingungen für die vielen „Hidden Champions“ des deutschen Mittelstands aus den Branchen Maschinenbau, Elektro, Medizintechnik oder Metallindustrie u.a. über Steuerentlastungen verbessert werden. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten ist Deutschland ein Hochsteuerland für Unternehmen.

Die Politik hat zu bedenken, dass die innovative Industriegüterkultur vor allem im Mittelstand zuhause ist, weniger bei der Großindustrie. Zahlreiche mittelständische Werte besetzen mit ihren spezialisierten Qualitätsprodukten, Industriepatenten und einer effizienten Kostenstruktur die Position als Weltmarktführer auch in etlichen Nischenmärkten. Das gilt neben Unternehmen aus MDAX und SDAX ebenso für Technologiewerte aus dem TecDAX, die vom Megathema Digitalisierung profitieren. Da diese Unternehmen zudem immer noch bedeutend in Deutschland produzieren und beschäftigen, sollte die Politik ihnen besondere Aufmerksamkeit schenken.

Nicht zuletzt laufen Mittelstandsaktien vor allem aus dem Tech-Lager langfristig besser als der DAX.

Marktstimmung - Früher Finanzanalyse, heute Psychoanalyse?

Lag früher bei der Marktanalyse das Hauptaugenmerk auf der Einschätzung der konjunkturellen und finanzwirtschaftlichen Bedingungen, ist heute das politische Research immer wichtiger. Und bei so manchen Protagonisten kann man auch von Psychoanalyse sprechen.

Die Brexit-Situation spitzt sich zu, nachdem Premierminister Johnson das britische Parlament vom 12. September bis 14. Oktober in Zwangsurlaub schickt. So nimmt Johnson dem Parlament wichtige Zeit, noch vor dem EU-Gipfel am 17. Oktober einen No Deal-Brexit zu blockieren. Das hat nichts mehr mit Großbritannien als dem Mutterland der modernen Demokratie zu tun. Johnson geht es primär um die persönliche Ehre, die Briten von der EU zu befreien. Daneben will er seine Conservative Party gegenüber der Brexit Party behaupten. Dagegen sind für ihn die politischen und wirtschaftlichen Interessen Großbritanniens weniger bedeutend. Den politischen Grundsatz: Zuerst das Land, dann die Partei, dann der Politiker dreht er egoistisch komplett um. Das ist nicht die feine englische Art.

Selbst für den unwahrscheinlichen Fall eines parlamentarisch erfolgreichen Misstrauensvotums gegen Johnson in der nächsten Woche, hätte die von der britischen Königin genehmigte Parlamentsbeurlaubung weiterhin Bestand. Eine dann erst ab 14. Oktober zustande kommende Übergangsregierung müsste innerhalb von Tagen handeln, um in Kooperation mit der EU auf einem Sondergipfel einen Brexit ohne Abkommen noch bis zum 31. Oktober zu verhindern. Der Kursverfall bei britischen Aktien sowie der sprunghafte Anstieg der Wechselkursvolatilität Euro zu britischem Pfund signalisieren die steigende Wahrscheinlichkeit eines No Deal-Brexit.

Zurzeit nehmen die europäischen Aktienanleger diese Gefahr gelassen hin, haben sich vielleicht sogar damit abgefunden. Im Übrigen wird der Handelskrieg eindeutig höher gewichtet. Doch würde eine abkommenlose Brexit-Realität an Halloween durchaus zu Beeinträchtigungen an den Aktienmärkten. Das europäische Festland wird wirtschaftlich allerdings nicht annähernd so betroffen sein wie das Vereinigte Königreich. Und auf das von Trump in Aussicht gestellte „phantastische“ Handelsabkommen sollte niemand vertrauen.

In Italien ist die Regierungskrise durch Bildung einer neuen Koalition aus 5-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten (PD) zumindest vorläufig beendet. Große Reform- oder Stabilitätspolitik ist von ihr sicher nicht zu erwarten. Die Finanzmärkte sind jedoch schon dafür dankbar, dass vorerst Neuwahlen ausbleiben mit dann vermutlichen Zuwächsen für die Partei Lega unter Salvini. Um diese politische Entspannung möglichst lange aufrechtzuerhalten, wird die EU gerne großzügige Schuldenzugeständnisse machen. Diese werden schließlich von einer unter Christine Lagarde noch freizügigeren Geldpolitik der EZB schmerzfrei finanziert. Dass der Risikofaktor italienische Staats- und Schuldenkrise für die Finanzmärkte zunächst vom Tisch ist, signalisieren die Rekordtiefs der Renditen 10-jähriger italienischer Staatsanleihen und stabilisierte europäische Aktienmärkte.

Versöhnliche Signale sowohl aus den USA als auch aus China, sich zu Handelsgesprächen im September wieder gemeinsam an den Tisch zu setzen, haben der Aktienstimmung merklich gutgetan. Dass China zudem überlegt, auf Gegenmaßnahmen zur letzten Zollerhöhung Trumps vom vergangenen Freitag zu verzichtet und dass Trump eine Handelseinigung mit der EU sogar ohne Zölle auf europäische Autos für möglich hält, beruhigt zusätzlich.

Mit Blick auf die nur leicht erhöhte Aktienvolatilität ist die Sorge der Aktienanleger grundsätzlich begrenzt.

Aus Sentimentsicht wird jede Aktienstabilisierung zunächst noch mit viel Vorsicht genossen. Man kennt die kurzen Halbwertszeiten der handelspolitischen Entspannung. Um die an der Seitenlinie des Börsenspielplatzes wartende umfangreiche Liquidität zu mobilisieren, ist eine nachhaltige fundamentale Stimmungsaufhellung nötig. Wenn diese jedoch kommt, werden sich die Aktienmärkte dramatisch erholen.  

Charttechnik DAX - Auf Richtungssuche

Der DAX trifft bei fortgesetzter Erholung auf Widerstände bei 11.866 und 11.926 Punkten. Werden diese durchbrochen, nimmt der Index Kurs auf die Marken bei 12.115 und darüber 12.189. Setzt sich die Korrektur fort, trifft der Index an der 200-Tage-Linie bei aktuell 11.661 auf erste Unterstützung. Darunter folgen weitere Haltelinien bei 11.447, 11.300 sowie 11.019 Punkten.

Der Wochenausblick für die KW 36 - Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen

In China zeugen sowohl die offiziellen, als auch die von der Finanznachrichtenagentur Caixin veröffentlichten Einkaufsmanagerindices für Industrie und Dienstleistungsgewerbe von anhaltendem konjunkturellen Gegenwind.

In den USA deuten die Industrieaufträge für Juli und die Einkaufsmanagerindices für den Verarbeitenden und den Dienstleistungssektor sowie die Arbeitsmarktdaten auf eine zaghafte Wirtschaftsstabilisierung hin. Gemäß Konjunkturbericht (Beige Book) lässt sich die US-Notenbank noch nicht in die Zins-Karten schauen.

In der Eurozone können leicht verbesserte finale Einkaufsmanagerindices für Industrie und Dienstleistungen nicht über die grundlegende Konjunkturmisere hinwegtäuschen, so wie sie in Deutschland in weiter schwachen Zahlen zu Industrieproduktion und -aufträgen zum Ausdruck kommt.

Von auch bundespolitischem Interesse ist der Ausgang der ostdeutschen Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen. Wenn die Wahlergebnisse gemäß den Umfragen ausfallen, wird der Druck der Parteibasis der SPD, die Große Koalition in Berlin zu beenden, noch größer. Die bereits schwierige Zusammenarbeit wird zulasten der Reformprozesse noch zäher.    

ToTop

Halvers Kolumne

Sozialneid, Klassenkampf und Ideologie lösen keine Probleme, sondern schaffen sie

Im Zollstreit habe ich Trump insofern in Schutz genommen, als dass Peking alles andere als ein handelspolitischer Friedensengel ist. Doch führt der US-Präsident diesen Kampf ideologisch und stur, nicht weise und taktisch klug. Denn selbst mit den härtesten Bandagen wird Trump die Chinesen nie dazu bringen, so zu Kreuze zu kriechen, wie er das als Immobilienmagnat von seinen Kreditgebern und Handwerkern gewohnt war.

Da Peking auf amerikanischen Protektionismus Auge um Auge, Zahn um Zahn immer mit Gegenaktionen antwortet, schneidet sich der US-Präsident zunehmend ins eigene Fleisch. Im Vergleich zu Trump kann Chinas Präsident Xi Regierungschef bleiben, bis er das Alter von Johannes Hesters erreicht. Er kann die Dinge ohne Rücksicht auf Wahlen aussitzen und genüsslich zuschauen, wie Trump die Zeit davonläuft. Tatsächlich ist der Handelskrieg selbst bei den US-Konzernen längst angekommen, immer mehr erkennbar auch an den Aktienkursen. Werden beschäftigungsbesorgte und vermögensgeschwächte Wähler im November 2020 immer noch gerne ihr Kreuzchen bei den Republikanern machen? Und bleiben die Farmer auch dann noch Trump-Fans, wenn sie auf ihrer Mais- und Sojaernte sitzen bleiben wie der Unaufgeforderte beim Ball der einsamen Herzen? 

Gegen diese Konjunkturflaute ist auch im Garten der Fed kein Kraut gewachsen. Was nutzen die günstigsten Zinsen, wenn US-Unternehmen in einer immer handelsprotektionistischeren Welt keine Planungssicherheit mehr haben und daher ihre Investitionsbudgets einfrieren. „Money can’t buy me love“ hieß es schon bei den Beatles.

Der ideologisch geführte Handelskrieg kann sogar zur ersten eigenverschuldeten Weltrezession führen. Es ist absurd, dass das Schicksal der Weltwirtschaft davon abhängt, ob der US-Präsident gute oder schlechte Laune hat. Im Moment scheint Trump zwar Kreide gefressen zu haben. Doch weiß niemand, wann er diese wieder hochwürgt.   

Wirtschaftspolitische Bewegungsarmut ist aller Laster Anfang

Auf die in die Rezession taumelnde Weltkonjunktur reagiert Deutschland mit „Augen zu“ und der Hoffnung, dass die Sorgen von allein vorbeigehen. Leider jedoch haben sie viel gemein mit Falten im Gesicht. Sie sind nicht weg, nur, weil man nicht mehr in den Spiegel schaut.

Wo bleibt die Botox-Behandlung mit Wirtschaftsreformen, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands im Konkurrenzkampf mit den USA und China zu erhalten? Wir sind mit dem Audi-Motto „Vorsprung durch Technik“ Exportweltmeister geworden, nicht mit Kartoffeln, Bratwurst oder Bier. Zurzeit fährt man die deutsche Infrastruktur auch mit Innovationsalarm auf Verschleiß und wundert sich, dass deutsche Arbeitsplätze immer mehr zum Exportschlager werden. Ist es wirklich das Ziel Berliner Wirtschaftspolitik, dass in Deutschland gekaufte Audis, BMWs, Mercedes und Porsches in Amerika gebaut werden?

Nur über Donald und Boris die Nase zu rümpfen, ist zu billig. Ändern kann man sich nur selbst, nicht die anderen. Laut Umfragen hat das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Regierung deutlich nachgelassen. Wenn diese Einschätzung nicht dreht, zahlen wir früher oder später einen hohen politischen Preis.

Wer ideologisch gewinnen will, hat wirtschaftspolitisch schon verloren

Schlimm genug, wenn die Wirtschaftspolitik angesichts der Rezession nichts tut. Fatal wird es, wenn auch noch aus parteitaktischen oder ideologischen Gründen Nestbeschmutzung betrieben wird. Wer glaubt, dass mit der Mietpreisbremse die planwirtschaftliche Schmerzzufügung endet, hat sich getäuscht. In der Bundeshauptstadt droht der Mietpreisdeckel, der Vermietern vorschreibt, welche Mieten sie maximal verlangen dürfen. Gleichzeitig ist es in Berlin verboten, die mit 355 Hektar größte innerstädtische Freifläche Europas zu bebauen. Auf diese Absurdität muss man erst mal kommen. Junggebliebene Altsozialisten, die dieses Berliner Modell auch möglichst bundesweit einführen wollen, haben wohl vergessen, dass Planwirtschaft Wohnungsnot nie bekämpfte, sondern immer nur düngte.

Denn in diesem Enteignungsszenario haben private Bauherren wohl kaum Lust, auch nur eine Hundehütte zu bauen. Wie soll man bei streng begrenzten Mietpreisen den Zins- und Schuldendienst sowie Sanierungsausgaben für z.B. Klimaschutz stemmen? Oder soll die Problemlösung darin bestehen, demnächst Immobilienkäufe statt zum Markt- nur noch zum staatlich festgesetzten Freundschaftspreis zuzulassen. Man bedenke: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.

Die ideologische Vermögenssteuer kann das eigene praktische Unvermögen nicht überdecken

Im ersten Halbjahr hat Vater Staat einen Überschuss von 45 Mrd. erzielt. Statt jetzt bei absehbarer Wirtschaftsflaute vorbeugend eine spürbare Entlastung von Arbeitnehmern und Unternehmen vorzunehmen, wird aus rein wahlpopulistischen Gründen die nächste Steuererhöhungs-Sau durchs Dorf getrieben. Mit der Verweigerung der Komplettabschaffung des Solidaritätszuschlags werden ausgerechnet die Leistungsträger des Mittelstands wie Handwerker, Selbständige, Freiberufler und generell Kleinunternehmer getroffen, die ihre dem Allgemeinwohl dienenden Investitionen aus eigenem Einkommen bezahlen müssen.

Auch die geforderte Wiedereinführung der Vermögenssteuer ist in die Rubrik „Die kalte und haarige Hand des Sozialismus“ einzuordnen. Zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts haben sich viele Staaten und selbst Frankreich von der allgemeinen Vermögensteuer, die die Substanz der Unternehmen auffrisst, verabschiedet.

Bei der Einkommensteuer zahlt das „reichste“ Zehntel der deutschen Bevölkerung mehr als die Hälfte der Einkommensteuer. Ein Viertel davon wird sogar von etwa 2,5 Prozent der Topverdiener getragen. Insgesamt liegt Deutschland bei der Belastung von Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinnen unter allen Industrieländern vorn. Ein Signal für Investoren und Hochqualifizierte nach Deutschland zu kommen, ist das sicher nicht. Im Gegenteil, so jagt man Investoren vom deutschen Wirtschaftshof, die ihre Zelte im Ausland aufschlagen und dort ihre Steuern zahlen. Und für soziale Gerechtigkeit in Deutschland fehlt dann das Geld.

Ideologisch ist auch das sture Festhalten an der schwarzen Null. Welche rationalen Gründe sprechen gegen eine pragmatische Schuldenaufnahme, mit der man auch noch Geld verdient, um einen erstklassigen, technisch konkurrenzfähigen Wirtschaftsstandort zu schaffen, der unseren Wohlstand sichert?

Ideologische (Wirtschafts-)Politik ist leider immer nur pathologisch.

ToTop

Video-Kolumne

Mein wöchentlicher Kapitalmarkt-Ausblick mit dem Titel "Zum Tod von Ferdinand Piëch - Ingenieur und Machtmensch" - jetzt als Video-Kolumne auf meinem YouTube-Kanal. Diesen können Sie kostenlos abonnieren.
Video-Kolumne

Video-Kolumne

www.roberthalver.de

Besuchen Sie auch meine Website www.roberthalver.de. Hier finden Sie regelmäßig neue Medien- Beiträge von mir zu aktuellen Themen rund um die Kapitalmärkte.
roberthalver.de

oberthalver.de

www.handelsblatt.com

Einen weiteren aktuellen Beitrag mit dem Titel "Schlechteste Stimmung unter Managern seit 2012" finden Sie auf der Website des Handelsblatts.
http://www.deraktionaer.de/

Baader Bondboard

Nutzen Sie den Service auf Baader Bondboard!
Zum Bondboard

Baader Bondboard

Die Baader Bank ist die Bank zum Kapitalmarkt. Sie ermöglicht ihren Kunden den Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten und das Investieren in Finanzprodukte auf effektive, effiziente und sichere Weise. Durch das Nutzen neuester Entwicklungen der Bankenbranche generiert sie für ihre Kunden einen Mehrwert - bei Produkten, in den Prozessen, in der Technik. Als familiengeführte Vollbank mit Sitz in Unterschleißheim bei München und rund 400 Mitarbeitern ist sie in den Geschäftsfeldern Market Making, Capital Markets, Multi Asset Brokerage, Asset Management Services, Banking Services und Research aktiv.

Herausgeber:
Baader Bank AG, Weihenstephaner Str. 4, 85716 Unterschleißheim, Deutschland
www.baaderbank.de

Redaktion:
Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG
Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG

Disclaimer
Über mögliche Interessenkonflikte und rechtliche Hinweise informieren Sie sich bitte im Disclaimer auf www.bondboard.de/Newsletter/Disclaimer

Zentrale in Unterschleißheim bei München

Zentrale in Unterschleißheim bei München